Fachwerktouren in der Fränkischen Schweiz

Fachwerktouren in der Fränkischen Schweiz, rund um das Walberla und den Hetzleser Berg.

In meinem ersten Beitrag Fachwerktouren in der Fränkischen Schweiz, hatte ich ja bereits von der so genannten „Südtour“ rund um den Hetzleser Berg berichtet. Heute soll es um die „Nordtour“ gehen, eine Tour rund um den „Heilgen Berg“ der Franken, das Walberla. Süd- und Nordtour sind zwischen Weingarts und Kunreuth identisch. Daher sind die dortigen Fachwerkhäuser beiden Touren zugeordnet. Selbstverständlich gibt es in vielen anderen Ortschaften zahlreiche weitere, sehenswerte Fachwerkhäuser. Da ich mich aber bei meinen Fahrradtouren an die Broschüre „Fachwerktouren in der Fränkischen Schweiz“ gehalten habe, möchte ich diese Euch auch zeigen. Nebenbei lade ich Euch natürlich ein, die Region selbst zu erkunden und die Kleinode fränkischer Baukunst zu bewundern.

Fachwerktour-Nordtour. Die Gesamtstrecke der Rundtour, ist ca. 23 km lang mit ca. +/- 305 Höhenmeter. Der Schwierigkeitsgrad würde ich als Mittel einstuften, mit leichteren und drei kurzen, knackigen Anstiegen zwischen Mittelehrenbach und Weingarts, in Dobenreuth und kurz vor Schlaifhausen. Die Tour kann erwandert oder mit dem Fahrrad befahren werden. Da sich die ursprüngliche Wegbeschreibung in erster Linie an Wanderer richtet und die Wege weitgehend auf unbefestigten Wegen verläuft, sollte der Radler ein geländegängigen Rad benutzen.

Was gibt es alles Sehenswertes auf dieser Tour:

  • Alte Ortskerne mit Fachwerkhäuser in den Ortschaften: Kirchehrenbach, Leutenbach, Dietzhof, Mittelehrenbach, Weingarts, Kunreuth, und Wiesenthau.

Orientierungsmöglichkeit sind die Markierungszeichen FO5, FO12, RFS

Der Strecke verläuft von Kirchehrenbach – Leutenbach – Dietzhof – Mittelehrenbach – Weingarts – Kunreuth – Dobenreuth – Schlaifhausen – Wiesenthau und zurück nach Kirchehrenbach.

Einkehrmöglichkeiten gibt es entlang der gesamten Strecke, aber man sollte sich vorher bzgl. Öffnungszeiten informieren, da die Gasthäuser und Biergärten zu unterschiedlichen Zeit geöffnet haben.

Wegbeschreibung: Start und Ziel ist der Parkplatz am Bahnhof Kirchehrenbach. Nach dem Start erreicht man nach wenigen 100 Meter den Dorfplatz mit der Bartholomäus-Kirche, dem Gasthaus „Zur Sonne“ (Hauptstraße 25) und dem „Alten Rathaus“ (Pfarrstraße 1). Folgt man der Pfarrstraße, kann man bei Hausnummer 5 ein „Wohnhaus“ mit schieferverkleidetem Giebeldreieck sehen, welches durch die weite Ausstellung auch das Obergeschoß vor Nässe schützt.

Leutenbach: Da wir uns bereits auf dem Fahrradweg FO12 befinden, folgen wir diesem bis nach Leutenbach. In Leutenbach, in der Ehrenbürgstraße 4 sehen wir die „Scheune der ehemaligen Mühle“. Das Gebäude gehörte zu einer Mühle, deren Müller auch Landwirtschaft betrieb. Nicht all zu weit entfernt, Am Kirchplatz 5, steht ein „Wohnhausneubau“ aus dem Jahre 1992. An dieser Stelle stand zuvor das Elternhaus des jetzigen Eigentümers, ein Bauernhaus, dessen Fachwerk allerdings überputzt war.

Dietzhof: Von Leutenbach folgen wir weiter dem FO12 Richtung Mittelehrenbach. Auf ungefähr halber Strecke machen wir einen kurzen Abstecher nach Dietzhof. In dem „Brauerei-Gasthof Alt“ (Dietzhof 42), der seit 1886 in der vierten Generation im Eigentum der Familie ist, soll man gut essen können. Die selbst gebrannten Schnäpse im Ausschank stammen aus eigenem Obstbau.

Fachwerktouren in der Fränkischen Schweiz

Brauerei-Gasthof Alt, Dietzhof

Mittelehrenbach: In Mittelehrenbach angekommen, fällt einem das „Frackdachhaus“ (Mittelehrenbach 100) auf. Wie ein Frack hat es eine längere und eine kürzere Seite, die typischerweise zum Hof zeigt. Unweit des Frackdachhauses steht die „Schullasbauernscheune“ (Mittelehrenbach 19). An der rechten Ecksäule der giebelständigen Fachwerkscheune lassen sich das Christusmonogramm, Name des Bauherrn, Initialen des Baumeisters und die Jahreszahl 1851 ablesen. Zu meinen persönlichen Favoriten in Bezug auf Fachwerkhäuser, gehört das „Wohnhaus“ (Mittelehrenbach 21). Nach umfangreicher Sanierung von Grund auf in der Zeit von 1991-94 ist das denkmalgeschützte Wohnhaus eine Schmuckstück mit besonderem Flair. Jedes Mal wenn ich daran vorbeikomme, bleibe ich für einen kurzen Moment stehen und bewundere dieses schöne Haus.

Weingarts: Von Mittelehrenbach geht es weiter über den FO5 nach Weingarts und noch ein Stück über den FO12 bis zum Ortsausgang. Auf dem Weg durch den Ort kommt man an dem „Wohnstallhaus“ (Weingarts 10) vorbei. Diese wird z.Zt. renoviert, daher habe ich als Bild den schönen Giebel gewählt. Am Ortsausgang, auf der rechten Seite findet man das „Dörrhäuschen oder „die Dörr““. Dieses Häuschen wurde zum Dörren von Obst benutzt, letztmalig so gegen 1972. Hier biegen wir auch nach rechts ab fahren hinunter ins Tal und folgen dem Bach bis nach Kunreuth.

Kunreuth:  Von Weingarts kommend, kommt man zuerst an der „Alten Schule“ (Kirchberg 15), ein zweistöckiges Gebäude mit Walmdach von 1758 vorbei. Von hier aus geht es hinunter zum Schloss (in Privatbesitz). Ihm gegenüber befindet sich in der Schlossstraße 13 der „Gasthof Zum Schloss“. Bis heute existiert ein reales Brau- und Backrecht, bis in die 1970er Jahre wurde hier auch noch eine Brennerei betrieben. Auf dem Weg nach Dobenreuth, in der Forchheimer Straße 1-5 sieht man ein „Ensemble von Fachwerkhäusern“. Diese Ensemble stellt ein bedeutendes Zeugnis der Gasthauskultur Oberfrankens dar.

Wiesenthau: Von Kunreuth folgt man dem Radweg Richtung Dobenreuth und trifft dort auf den RFS Radweg. Den verlassen wir kurz vor Schaifhausen und fahren durch Wald und Flur bis nach Wiesenthau. Hier finden wir in der Hauptstraße 38 den „Gasthof Egelseer“. Dieses wunderschöne Fachwerkhaus mit seinem massiven Sandsteinsockel steht unter Denkmalschutz. Heute noch bezieht der seit 1875 bestehende Gasthof seine Produkte z.T. aus eigener Schlachtung und Brennerei. Gleich nebenan ist das 1786 entstandene „Pförtnerhaus des Schlosses“ (Schlossplatz 1) zu sehen. Der Gebäudekomplex, zu dem auch die außerhalb der Schlossmauer gelegene Matthäuskirche gehört, ist das Stammschloß der Freiherren von und zu Wiesenthau.

Die Rundtour ist fast schon beendet, wer möchte kann von hier aus hinunter zum Bahnhof Wiesenthau radeln oder über den Flurweg, vorbei am, bei schönem Wetter bewirtschafteten Lindenkeller und am Hang des Walberla entlang zurück nach Kirchehrenbach. Am Info-Pavillon und Wasserbehälter vorbei, hinunter zum Dorfplatz und weiter zum Start und Ziel, dem Bahnhof von Kirchehrenbach.

Ich hoffe, Euch wird die Tour genauso viel Spaß bereiten, wie sie mir bereitet hat. Auch diese Strecke bin ich schon so oft gefahren, aber wie immer nur mit Blicke für die Natur. Daher war auch diese Tour ein ganz neues Erlebnis, bei dem ich viel gelernt und gesehen habe, speziell die Informationen über die einzelnen Fachwerkhäusern waren sehr interessant 😉

Zum Vergrößern, Bilder anklicken

Noch ein Hinweis: die GPS-Daten zu dieser Fahrradtour könnt Ihr, dem Link zu Komoot folgend, dort herunterladen. In diesem Sinne, bis zur nächsten Fahrradtour oder Wanderung.

Zum Schluß, wie gewohnt der Link zu meiner Fahrradtour in Komoot.



Kategorien:Fahrradtouren, Outdoor-Aktivität

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1 Antwort

  1. Eine schöne und informative Tour. Alte Fachwerkhäuser haben ja was. Ich wohne ja selbst in einem…

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  2. Fachwerkhäuser sind immer wieder ganz besonders schön. In der Lausitz auf beiden Seiten der Grenze war das Umgebindehaus ein typischer und aus heutiger Sicht sehr hübscher Baustil.

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  1. Fachwerkhäuser in der Fränkischen Schweiz – ROYUSCH-UNTERWEGS

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