Erfahrungen mit einem Wohnmobil im Südwesten der USA (1)

Da ich mich bei diesem Beitrag auf die Erfahrungen, die ich mit Wohnmobilen (WoMo) des Verleihers „Cruise America“ beziehe, muss ich den Hinweis „Dieser Beitrag enthält unbezahlte Werbung“ noch mit aufnehmen.

Im Mai 2007 unternahmen wir unsere erst WoMo-Reise. Zu diesem Zeitpunkt total unerfahren, musste ich erst mal herausfinden, wie das alles läuft. Durch zahlreiche Beiträge, die ich im Internet gelesen hatte, bin ich dann auf „Cruise America“ gestoßen. Gut, es gab auch noch andere Anbieter, aber für mich war ein entscheidender Faktor, dass ich das Fahrzeug in Albuquerque, NM entgegen nehmen konnte, da es dort eine Verleihstation gab. Ok, die Entscheidung war getroffen, wie sieht es mit dem finanziellen Faktor aus. Was ich auch erst lernen musste, war, dass es keine Festpreise gab, sondern dass die Fahrzeuge zum aktuellen Tagespreis vermietet wurden. Soll heißen, wenn die Nachfrage zu dem Buchungtermin hoch ist, steigt auch der Preis. Ist die Nachfrage dagegen gering, sinkt auch der Preis. Es hat etwas gedauert, bis ich es verstanden hatte, dann war auch dieser Punkt abgehakt.

Kommen wir nun zum eigentlichen Fahrzeug. „Cruise America“ bot in ihrem Spektrum diverse Fahrzeuge an. Was ich zum damaligen Zeitpunkt noch nicht so ganz nachvollziehen konnte, war, warum die größeren WoMo’s preiswerter waren als die Kleineren. Das sollte sich dann während der Rundreise herausstellen. Da wir für die Reise unser festgelegtes Budget nicht überschreiten wollten, entschieden wir uns für ein 25 ft./7,6 m Standard RV. Was ich auf jeden Fall aber haben wollte, war das Paket „unlimited Mileage“. Ich hatte zwar im Vorfeld ermittelt, wieviel Meilen wir in etwa zurücklegen würden, aber ich wollte nicht in die Lage kommen, Sehenswürdigkeiten auslassen zu müssen, da die Frei-Kilometergrenze überschritten worden wäre. Was man sich dann noch als „Sonderpaket“ mit an „Bord“ nimmt, muss jeder selbst wissen.

In Albuquerque angekommen, mussten wir erst noch eine Nacht im Hotel verbringen, da die Fahrzeuge für Überseekunden erst am drauffolgenden Tag übergeben wurden/werden.

Bei der Übergabe wurden zunächst die Formalitäten abgearbeitet und dann ging’s zur eigentlichen Fahrzeugübergabe. Ich empfand sie als sehr angenehm, da der Zuständige es sehr ausführlich machte und jede Rückfrage genauestens erklärte.

Jetzt kam der große Zeitpunkt, mit 7,6 m im Kreuz runter vom Hof und gleich Richtung Highway, denn ich wollte erst mal das Verhalten des WoMo‘s kennenlernen. Nach den ersten 50 Kilometer hatte man sich schon an das „riesen“ Gefährt gewöhnt. Als nächstes kam das Parken. Wo kann man es besser üben, als auf einem Highway-Parkplatz. Also nächster Parkplatzausfahrt raus und in die nächste Parklücke rein; und immer auf die rückwertige Seite achten, die kommt „schneller als du denkst“. Das rückwärtige Ausparken machte dann keine Probleme, zu mal ich meine Frau bat auszusteigen und mir entsprechende Hinweise zu geben. Dies wollten wir dann auch bei der gesamten Tour beibehalten; sie raus und ich Außenspiegel. Mag sein, dass es heute Rückfahrkameras gibt.

Der nächste Punkt, welcher auch sehr wichtig ist, speziell wenn man das erste Mal mit einem WoMo unterwegs ist, die Höhe des Fahrzeugs. Klar, wo die dicken Trucks durchkommen, kommt man auch durch. Da wir aber runter von den Highways wollten und fast nur Nebenstraßen nutzen, kamen wir auch an der einen oder anderen Brücke vorbei, unter der ich nicht durchfahren konnte oder nur mit Hilfe meiner Frau, die von außen geschaut hat, ob es noch reicht, denn auf dem Dach sitzt noch die Klimaanlage und die vergisst man schnell mal.

Das waren für mich als Fahrer erst mal die drei wichtigsten Punkte: Fahrverhalten, Parken und Höhe. Alles Weitere hat sich dann während unserer Tour ergeben, so dass wir uns am Ende einig waren, es war eine schöne Zeit und nicht unser letzter WoMo-Trip.

Ich möchte auch nicht die „Unschönheiten“ auslassen. Das, was mich am meisten gestört hat, war das Klappern von Geschirr in den Schränken. Jetzt wird der eine oder andere sagen, hätte man doch besser verstauen können. Ich glaube, wenn man das erste Mal mit solch einem Fahrzeug unterwegs ist, hat man anderes im Sinn, als sich im Vorfeld darüber Gedanken zu machen. Auch habe ich festgestellt, dass es besser gewesen wäre ein kleineres WoMo zu wählen, da man zu zweit garnicht so viel Platz braucht. Aber das muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden. Über das, was man sich natürlich auch im Vorfeld Gedanken machen muss, ist der Spritverbrauch. In dem Standard RV ist ein Ford V-8 Chassis Engine eingebaut, die natürlich auch etwas mehr als so mancher gewöhnt ist an Sprit verbraucht. Den 200 l Tank haben wir bei unserer Rundreise einige mal vollgemacht, aber letztendlich hatten wir einen Verbrauch von ca. 20-25 Liter auf 100 km.

Was mich außerordentlich positiv überrascht hat, waren die Campingplätze. Welch großer Abstand zwischen den einzelnen Fahrzeugen und drum herum. Und die Entsorgung der Abwässer, ein Traum. Am Campingplatz angekommen, kann man wählen, ob nur mit Wasseranschluss oder mit Wasser und Strom oder Wasser, Strom und Abwasser. Wir entschieden uns bei unserer ersten Tour meist für alles drei, also Wasser, Strom und Abwasser. Und wie einfach das mit dem Abwasser inklusive „Hartstoffe“ war, toll. Einfach Schlauch anschließen, Hähne auf und raus mit dem „Zeug“. Nichts mit irgendwelchen Kassetten zur Entsorgungsstelle bringen!!!

Unsere Erfahrungen bei der zweiten und dritten Tour werde ich euch dann in weiteren Beiträgen berichten. Solltet ihr Fragen haben, dann schreibt sie mir in die Kommentare, so dass ich sie dann in die folgenden Beiträge mit einfließen lassen kann.

Sorry, der Beitrag ist dann doch etwas länger geworden als gewöhnlich, aber ich denke es hat sich gelohnt.

Ich verlinke mal die Beiträge zu unserer damaligen New Mexico Rundreise:

New Mexico, Reise durch das „Land der Verzauberung“ (Land of Enchantment) I

New Mexico, Reise durch das „Land der Verzauberung“ (Land of Enchantment) II

New Mexico, Reise durch das „Land der Verzauberung“ (Land of Enchantment) III

New Mexico, Reise durch das „Land der Verzauberung“ (Land of Enchantment) IV

Zum Schluß noch ein paar Bilder von unserem WoMo oder auch RV.

unser WoMo bei der Übergabe
unser WoMo beim Parken und Rückwärtsfahren üben
unser WoMo auf einem der Campgrounds, gut zu sehen die Anschlüsse für Strom, Wasser und Abwasser

Zum Vergrößern Foto bitte anklicken !



Kategorien:New Mexico, Nordamerika, Reisen, USA

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  1. ich war ein paar Tage weg und konnte erst jetzt die Beiträge lesen. Nun mit WoMo kenne ich mich gar nicht aus und hatte noch nie das Vergnügen eines zu fahren. Ich spiele auch nicht mit dem Gedanken eines zu mieten wobei ich ja auch keinen USA Trip im Kopf habe. Sicherlich für solch eine Reise interessant und von Vortei . Also ich kann ich hier nichts beisteuern aber für die Leute die es interessiert sicherlich eine guter Beitrag.

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  2. Hallo Roland! Das ist ein interessanter Beitrag, denn ich spiele immer noch mit dem Gedanken, irgendwann einmal mit dem WoMo Urlaub zu machen. Da kommt dein Beitrag gerade zur rechten Zeit. Mach weiter so. Vielen Dank dafür, Uwe

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  3. Lieber Roland,
    dank fuer diesen sehr aufschlussreichen Bericht, ganz besonders deswegen, weil – wie Du ja weisst – wir moeglicherweise auch ein solches „Standard RV“ bei genau diesem Vermieter, „Cruise America“ leihen wollen.
    Noch habe ich zwar keine genaue Erfahrung, aber mir scheint, dass sich mittlerweile ein paar Dinge doch geaendert haben.
    Das mit saisonalen Preisen scheint geblieben zu sein: im August ist die Grundmiete $90 po Nacht, in September/Oktober $86. Sieht zwar nicht nach viel aus, laeppert sich aber auf einer dreiwoechigen Reise schon.
    Unbegrenzte Meilen (als zubuchbar) mehr zu geben. 100 Meilen pro Nacht sind eingeschlossen, alles darueber hinaus schlaegt mit 0.35$/Meile zu Buche.
    Dass aus Uebersee ankommende Mieter erst einmal eine Nacht ausschlafen muessen, ehe sie ein WoMo bekommen, das wusste ich. Kommt fuer uns natuerlich nicht infrage. Trotzdem verlaengert sich die Reise – gegenueber denen mit dem eigenen Wagen – um jeweils einen Tag zu Anfang und zu Ende. Mit dem eigenen Wagen sind wir frueher schon zwischen 5 und 7 morgens losgefahren. Heutzutage geht es etwas spaeter los, zwischen 8 und 9. Aber ein WoMo koennten wir erst zwischen 2 und 5 in San Antonio uebernehmen. Der Tag faellt dann fuer die eigentliche Reise komplett aus, muss aber natuerlich bezahlt werden. Ebenso muss man das WoMo ja schon bis spaetestens 11 Uhr abgegeben haben. Das reicht fuer uns gerade, um von hier in Fredericksburg zum Vermieter in San Antonio zu fahren. Diese Zeiten, verbunden mit der Unmoeglichkeit, unser eigenes Auto auf dem Gelaende des Vermieters zu parken, erschwert auch die geplante Kurzreise an die Kueste. Von hier nach San Antonio haben wir schon etwa ein Viertel der Distanz geschafft, muessten aber den eigenen Wagen erst wieder nach Fredericksburg zurueck bringen. Ebenso die Rueckgabe: erst mit dem WoMo nach hier, dann am naechsten Tag mit zwei Autos nach San Antonio. Wir ueberlegen dafuer, ob wir nach der Uebergabe des WoMos mit zwei Autos nach Karnes City, an unseren alten Wohnort fahren [das liegt auf dem Weg an die Kueste], und unseren Ford Escape da stehen lassen. Schliesslich habe wir da ja immer noch „Haus und Hof“. Einfach mal sehen. Wir haben ja noch genuegend Zeit zum Ueberlegen.
    Soweit erst einmal, was ich bis jetzt eruieren konnte.
    Ob aus unseren geplanten WoMo Touren etwas wird, das wissen wir jetzt noch nicht. Es haengt Alles von der Entwicklung hier mit Corona ab. Wenn wir aber buchen wollten, dann werde ich aucf jeden Fall uber meine Erfahrungen berichten.
    Liebe Gruesse,
    Pit

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    • Hallo Pit, ja das ist das große Problem, wenn man nicht in Verleihstationnähe wohnt bekommt man ein Problem. Ich hatte ja auch überlegt bei unserer Texas-Reise ein RV zu mieten. Dafür hätte ich aber nach Houston gemusst und das macht nun mal gar keinen Sinn von Fort Worth nach Houston um das WoMo abzuholen und dann wieder zurück. Da sind wir dann doch lieber direkt mit dem Auto zum Big Bend Nationalpark gefahren. Glücklicherweise, konnten wir in dem dortigen Hotel auch für zwei Nächte bleiben. Eine unvergesslich schöne Zeit.
      Liebe Grüße
      Roland

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      • Bisher gab es fuer uns ja absolut kein Problem, denn wir haben alle Reisen hier mit dem eigenen Wagen gemacht und in Motels uebernachtet. Aber mit dem WoMo waerenwir etwas unabhaengiger. Wobei es damit aber schwieriger wird, in Staedte zu kommen. Alles hat eben seine zwei Seiten.

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