Fotoprojekt – „Türen, Fenster und Balkone“ Teil 2

Manni hat auf seinem Blog Mannisfotobude zum 13. Fotoprojekt „Türen, Fenster und Balkone“ aufgerufen. Auch mit diesem Beitrag möchte ich mich dem Fotoprojekt anschließen.

Die Eingangstür zu unseren evangelischen Christuskirche in Neunkirchen a. Br. weist ein Symbol auf, bei dem ich mich schon immer gefragt habe, was es wohl bedeutet 🤔

Alle meine Recherchen im Internet (vielleicht habe ich auch an falscher Stelle geschaut), brachten leider keinen Erfolg. Somit geriet das Symbol schnell wieder in Vergessenheit, aber jedes Mal, wenn ich dran vorbeikam, fiel mir wieder ein, da war doch was!!!

Jetzt zu Manni’s Fotoprojekt kam mir der Gedanke, doch noch mal auf die Suche nach der Bedeutung des Symbols zu gehen. Aber anstatt im Internet zu suchen, war die Idee unseren Pfarrer, Herrn Bertholdt zu fragen. Also schrieb ich ihm eine Mail, mit der Bitte um Informationen zu besagtem Symbol.

Es dauerte nicht lange und Herr Bertholdt schrieb mir zurück mit einer ausführlichen Beschreibung zu dem Symbol. Dafür von dieser Stelle schon mal ein recht herzliches Dankeschön.


Es handelt sich bei dem „Muster“ auf der blauen Tür um ein massiv verkleinertes „Labyrinth von Chartres“, das dort in Nordfrankreich in der Kathedrale in der Vierung (Kreuzung von Haupt- und Seitenschiffen) am Fußboden als Labyrinth angebracht ist. Man kann es in Originalgröße als Nachbildung auf dem Platz vor der (kath.) Autobahnkirche in Himmelkron bewundern und ablaufen. Man sagt, die Mönche in Chartres würden dieses Labyrinth am Ostermorgen im Gottesdienst abschreiten.
In unserer Kirche ist die Tür dem Bibelvers „Jesus Christus spricht: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“ (Johannesevangelium 14,6) zugeordnet (wie auch der gerade Weg in West-Ost-Richtung, die Brücke und die Dehnfuge im Mittelgang bis zum Altar). Das Labyrinth ist kein Irrgarten – es gibt keine Abzweige und keine Sackgassen. Es ist ein durchgängiger Weg – aber mit vielen Windungen, Durststrecken, Kurven usw. – wie das Leben so spielt. Man geht von außen nach innen, auf der Suche nach dem Ziel des eigenen Lebens – in christlicher Formulierung: Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens – ein Sein in der Gegenwart Gottes, das zumindest für das Leben nach dem Tod verheißen ist und dem wir uns zu Lebzeiten mal mehr mal weniger annähern werden (vgl. den Abstand zum Mittelpunkt auf dem Weg durchs Labyrinth). Es hat Wege dabei, wo man das Gefühl hat, man kommt da nie an – aber die Verheißung des Labyrinths ist, dass man das Ziel erreichen wird – man muss darauf vertrauen und durchhalten – auch in schweren Zeiten.

die Eingangstür mit dem Symbol „Labyrinth von Chartres
die Christuskirche mit der blauen Tür plus Symbol
die Christuskirche als hochformatiges Panoramabild

Zum Vergrößern Foto bitte anklicken !



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1 Antwort

  1. wunderschön ist der Eingang zur Christuskirche!! TOLL
    LG Traudl

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  2. Wieder sehr schöne Bilder von Dir. Und die Erklärung ist wirklich sehr interessant.

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  3. Ganz besondere Kirche, schöne Bilder und vielen Dank für die Information.

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  4. super und was ganz besonderes !!!!

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  5. Das ist ja eine ganz besonders schöne Kirche und sehr interessante Tür!
    Danke fürs zeigen, samt Erklärung und liebe Grüße von Hanne

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  6. Sehr schöne Fotos 😊. Mir gefällt auch das warme Licht, das eine ruhige Atmosphäre erzeugt. Das Labyrinth ist mir bei unserem Besuch der Kirche in Himmelkron, wo wir während des Fichtelgebirgsurlaubs gewohnt haben, garnicht aufgefallen 😉.

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  7. Schöne Geschichte. Und mit den Leuten reden, finde ich immer toll.

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  8. Feine Bilder! Und danke fuer die Erlaeuterung.

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