Flusskreuzfahrt auf der Donau, Teil 10, Fazit:

Tja, wo soll ich anfangen? Ich denke, ich fang mal mit dem Vorurteil an, dass Flusskreuzfahrten nur was für „alte“ Leute (70 und aufwärts) sind. Das war vielleicht einmal so; heute sind alle „Altersklassen“ vertreten. Auf unserer Reise waren sämtliche Generationen an Bord. Es gab junge Paare, Eltern mit kleinen Kinder, die größte Altersgruppe (40-60 Jahre) und natürlich auch Ältere (70-???), zum Teil mit Rollator. Hier gleich noch eine Info zum Thema Rollator: Unser Schiff verfügte nicht über einen Aufzug, so dass der Rollator auf die entsprechende Ebene getragen werden musste. Bei Alleinreisenden könnte dies zu einem Problem werden, daher mein Tip, im Vorfeld informieren, um böse Überraschungen zu vermeiden.

Zum Schiff selbst: Die A-ROSA Donna verfügt über vier Decks. Deck eins und zwei sind mit Kabinen belegt. Wobei der Unterschied darin besteht, dass die Kabinen auf Deck eins nur über ein Fenster verfügen, welches nicht geöffnet werden kann. Die Kabinen auf Deck zwei, sind gleich groß (15,5 m2) haben aber einen französischen Balkon. Diese Türen lassen sich öffnen, was meiner Meinung nach den Vorteil hat, dass man sich auch mal in der Kabine aufhalten und bequem die Landschaft und das Rauschen der Donau, bei geöffneter Tür genießen kann. Gut, diese Kabinenkategorie ist etwas teurer, als die auf Deck eins, aber für uns war diese Möglichkeit wichtig. Bei einigen Passagieren habe ich gehört, als sie sagten, sie seien doch nur zum Duschen und Schlafen auf der Kabine und bräuchten den „Luxus“ nicht, aber das muss jeder für sich selbst entscheiden.

Auf Deck drei befindet sich hauptsächlich die Panoramalounge, die Rezeption und das Marktrestaurant. Es gibt auch noch den Bordshop, Spa- und Fitnessbereich. Zu der Lounge kann ich nicht viel sagen, da wir uns so gut wie nie dort aufgehalten haben, auch nicht zu irgendwelchen Abendveranstaltungen.

Die Mitarbeiter/Innen der Rezeption waren immer sehr bemüht einem bei Fragen zu unterstützen, aber teilweise kam es mir auch so vor, als wären sie total überfordert. Ich möchte hier nicht näher darauf eingehen, weil jeder für sich selbst entscheiden muss, wie er solch ein Verhalten einstufen würde.

Den SPA- und Fitnessbereich haben wir nicht besucht, kann dazu auch nichts sagen.

Bei meinem ersten Schiffsrundgang kam ich, auf dem Weg zum Sonnendeck (Deck vier), auch durch das Restaurant. Der erste Eindruck war sehr positiv. Auf dem Rückweg zur Kabine, wurde ich im Restaurant vom, wie sich später herausstellen sollte, Restaurantchef angesprochen, ob ich einen Tisch reservieren wollte. Jetzt war ich etwas überrascht, da ich im Vorfeld gehört hatte, dass man einen Platz zugewiesen bekommen würde, den man über die gesamte Reisezeit inne hatte. Von anderen Seekreuzfahrten, war mir dies so nicht bekannt. Da setzte man sich hin, wo man wollte. Es gab keine fest zugewiesenen Sitzplätze. Wir unterhielten uns kurz zu diesem Thema und ich entschied mich einen Zweiertisch für mich und meine Frau zu reservieren; kleiner Beigeschmack, diese Reservierung kostete € 30. Den Vorteil den wir dadurch hatten, wir konnten zu den Mahlzeiten kommen, wann immer wir wollten, unser Tisch war frei. Anfänglich waren es nur sehr wenige Gäste, die diese Option wählten, aber sehr schnell konnte man weitere Reservierungsschilder auf den Tischen finden und für Diejenigen, die keine Tischreservierung hatten, wurde es bald zu einem „Spießrutenlauf“, bis sie einen Platz gefunden hatten. Dies sorgte teilweise für eine unschöne Stimmung. Aber auch hier muss jeder für sich selbst entscheiden, ob der die Option annimmt oder nicht.

Zum Essen kann ich nichts Negatives sagen. Die Auswahl an unterschiedlichen Speisen, sei es Fisch, Fleisch, Salate, Kartoffeln, Klöße war groß, so dass sicherlich für jeden etwas dabei war. Die üblichen Staus am Büfett gab es natürlich auch, aber man hat ja Urlaub und somit auch etwas Zeit. Wir hatten mit unserem Tisch das Glück, dass wir direkt den „Stau“ beobachten konnten und uns dann anstellten, wenn er sich gerade am Auflösen war. Drei Gänge Menüs gab es wohl auch, aber diese haben wir nicht in Anspruch genommen, da wir eher Büfett-Liebhaber sind. Von jedem ein bißchen, ist uns lieber als eine festgelegte Mahlzeit. Aber auch hier muss wieder jeder für sich entscheiden, was er wählen möchte.

Das Sonnendeck wurde teilweise aus Sicherheitsgründen durch eine Kapitänsanweisung gesperrt. Sicherheit geht vor, kein Thema, allerdings wäre es schön gewesen zu erfahren, warum es gesperrt wurde. Ok, wenn man unter Brücken durchfahren musste und nur noch wenige Zentimeter Platz vorhanden war, kann man es verstehen, aber ansonsten, war nicht so wirklich klar, was der Grund war. Das führte auch teilweise bei den Passagieren zu Unmut.

Aber wie bereits mal erwähnt, all die nicht so schönen Punkte, konnten unser positives Reisegefühl nicht schmälern. Es war eine landschaftlich und vor allem auch kulturell wunderschöne Reise, die wir genau so wieder machen würden. Viel Entspannung, viel Ruhe, schöne Landschaft, schöne Städte, genau das, was wir uns vorgestellt hatten. Ein großer Faktor war natürlich auch das Wetter. Bis auf einen Tag hatten wir nur sonniges Wetter, so dass ich auch viel Zeit am französischen Balkon oder am Sonnendeck verbracht habe, sofern unsere Fahrt tagsüber statt fand.

Zum Schluss meiner Zusammenfassung noch ein paar Zeilen zu den Ausflügen, die angeboten wurden. In jedem Hafen, sei es in Wien, Esztergom, Budapest oder auch Bratislava konnte man an diversen Ausflügen teilnehmen. Natürlich auch möglich sich selbst „auf den Weg zu machen“. Da gab es sicherlich viele, die diese Variante wählten. Wir aber haben uns für die angebotenen Ausflüge entschieden und haben es nicht bereut. Fachkundige Stadtführer/Innen haben uns viel von der kulturellen Seite der jeweiligen Stadt erzählt. Es war immer eine sehr angenehme Zeit, in der man sich auch in Ruhe die entsprechenden Highlights anschauen konnte. Auch hier gilt für uns: Das nächste Mal gerne wieder!!!

Das einzige was mir persönlich bei dem Ausflugsangebot nicht gefallen hat, war der Ausflug in Esztergom. Hier wird nämlich die Basilika z.Zt. restauriert, renoviert. Das bringt den Nachteil mit sich, dass im Innenraum fast alles abgedeckt ist. Hier hätte man bei der Vorstellung des Ausflug durch das Bordpersonal darauf hinweisen müssen. Ob ich dann den Ausflug gebucht hätte oder nicht, sei mal dahingestellt, aber ich hätte es im Vorfeld wissen wollen.

So, ich glaube das sollte es gewesen sein, meine Zusammenfassung zum Bordleben auf der A-ROSA Donna. Über unsere sehenswerten Ausflüge habe ich ja schon in den vorherigen Beiträgen berichtet. Sollten sich für den ein oder anderen noch Fragen ergeben, so kann er mich gerne kontaktieren.



Kategorien:Bauwerke, Europa, Flusskreuzfahrt Donau, Fotografie, Landschaftsfotografie, Nachtfotografie, Reisen

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1 Antwort

  1. Auf genau diesen Artikel habe ich noch gewartet. Vielen Dank für deinen schönen Reisebericht. Ich habe schon einige Kreuzfahrten. Östl. Und Westl. Mittelmeer, Nordeuropa – unternommen und auch schon mit einer Flusskreuzfahrt spekuliert. Jetzt glaube ich, mit deinen Informationen, dass ich das auch bald mal machen möchte. Also noch mal herzlichen Dank!

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  2. Danke für diese guten Informationen .. das ist für eine Entscheidungsfindung sicher hilfreich.
    Mich würde nur noch interessieren, wie hellhörig es in den Kabinen ist 😉

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  3. Im großen und ganzen liest sich alles bezüglich eurer Flusskreuzfahrt sehr gut und wir hätten bestimmt auch die Unterkunft mit französischem Balkon bevorzugt.
    Dass ihr vorab nicht über evtl. „Abstriche“, wie z. B. beim Besuch der Basilika in Esztergom informiert wurdet, ist schon ein ziemlicher Minuspunkt und die 30 Euro für „überraschend“ notwendige Tischreservierung, ist auch nicht wirklich schön.
    In vielen Hotels an Urlaubsorten bekommt man von Anfang an einen Tisch zugewiesen, natürlich ohne Aufpreis, was auf so einem Schiff sogar noch sinnvoller wäre.
    Solche im Grunde Kleinigkeiten bei einer ansonsten wunderschönen und interessanten Flusskreuzfahrt kann man ja auch im Nachhinein mit dem Anbieter der Reisen klären und ansonsten ist es eigentlich immer wichtig sich vorher genau über alles zu informieren, was du nun auch hier für deine Leser schon mal ganz toll und ausführlich gemacht hast.
    Anbieter für solche Reisen gibt es ja genügend und ist bestimmt auch für jeden etwas dabei, was du auch immer wieder mal in deinen Beschreibungen betont hast 😉
    Dafür herzlichen Dank und liebe Grüße von mir zu dir 🤗

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    • Vielen lieben Dank Hanne 😊 Die wenigen negativen Punkte habe ich schon fast vergessen. Das was bei mir in Erinnerung bleibt, sind die vielen, vielen positiven Momente und das ist doch das wichtigste.
      Liebe Grüße und dir noch einen schönen Samstag, Roland 🤗🍀

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  4. Schön, dass es dir gefallen hat! Die Wachau und der nach Westen anschließende Strudengau sind landschaftlich schon sehr attraktiv ebenso wie die Orte, wo ihr angelegt habt Ich habe einmal eine solche Flusskreuzfahrt auf der Rhone gemacht durch die Provence und habe sie in sehr guter Erinnerung. Es ist doch sehr bequem, dass man kein Gepäck schleppen muss und nicht umsteigen. Ich denke mal, wenn jemand einen Lift braucht, wird er/sie sich vorher erkundigen, ob es auch einen gibt. Wenn nicht, gibt es ja genügend andere Schiffe mit Lift.
    Herzliche Grüße aus Wien

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  5. Ich finde dein Fazit doch positiv ! Irgendwas gibt es immer was man im Urlaub bemängeln kann. Ich lese hier nichts negatives bis auf den fehlenden Lift . Wenn man selbst davon betroffen ist, ist das schon ärgerlich ansonsten fällt es einem auf, aber selbst hat man das Handicap ja nicht.
    Die 30.-Euro für die Tischreservierung hätte ich mir vermutlich gespart aber das ist Ansichtssache.
    Also alles in allem lese ich, dass du wieder eine Reise dieser Art buchen würdest und dann war es doch ok.
    LG Manni

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  6. Das einzig wirklich Negative sehe ich in den 30 Euro als Reservierungsprämie. Der Rest dürfte, wie du schon erwähnst, eher Auslegungs- oder Ansichtssache sein.
    Auf alle Fälle hat dein Fazit mich nicht davon abgebracht, solch eine Reise zu machen. 😁

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  7. Leider ist Inklusion immer noch nicht überall angekommen. Schade, dass man solch doch sehr häufig frequentierte und offensichtlich beliebte Kreuzfahrtschiffe nicht wenigstens mit einem Treppenlift für Schwerbehinderte, egal welchen Alters, ausstattet.
    Ansonsten liest sich dein Fazit doch recht positiv, auch wenn so eine Reise für mich nichts wäre. 😉
    Liebe Grüße!

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