Ich habe lange überlegt, ob ich eine, im Jahre 2003 gemachte Schiffsreise, noch zu „Papier“ bringen soll oder nicht. Sicherlich hat sich in vergangen 20 Jahren einiges geändert und so wird es manche Eindrücke vielleicht nicht mehr geben oder wenn doch, in anderer Form.
Da es aber für mich damals eine interessante Reise war, bei der ich viele wunderschöne Eindrücke mit nach Hause nehmen konnte, habe ich mich entschlossen, sie jetzt doch noch aufzuschreiben. Und hier kommt jetzt Teil V meiner Nordlandreise.
Montag 07.07.2003 von Akureyri durch das zentrale Hochland nach Reykjavik, Island
Über den Kjölur durchquert man das Gebiet zwischen den Gletschern Hofsjökull (oben) und Langjökull (rechts) und reicht das Themalgebiet Hveravellir


Wohl der bekannteste Wasserfall Islands dürfte der Gullfoss, der Goldene Wasserfall sein. Er liegt im Südwesten des Landes, in der Nähe der heißen Quellen und Geysire des Haukadalur. Über zwei gewaltige, fast im rechten Winkel aufeinaderstehende Kaskaden stürzt das Wasser des Gletscherflusses Hvítá in eine 2,5 km lange und 70 m tiefe Schlucht. An warmen Sommertagen donnern pro Sekunde bis zu 1200 m3 Wasser in die Tiefe. Die obere Stufe des Wasserfalls hat eine Höhe von 11 m, die untere Stufe erreicht eine Höhe von 20 m. Die Fallkante beider Stufen wird durch zwei Lavaschichten gebildet.

Viele Besucher verbinden Island mit Geysiren und heißen Quellen. Das bekannteste Heißquellengebiet liegt im Haukadalur im Südwesten des Landes. Vor allem der Große Geysir, Namensgeber aller Springquellen, ist berühmt.
Der Große Geysir war über Jahrhunderte aktiv, bereits 1294 wurde er erstmals erwähnt. Analysen der Sinterablagerungen um das Geysirbecken deuten darauf hin, daß die Springquelle etwa 10.000 Jahre lang aktiv war. Einmal pro Stunde wurde eine 60 m hohe Wasser- und Dampffontäne in die Höhe geschleudert. Wenige Meter neben dem Großen Geysir liegt der Geysir Strokkur (Butterfass). Er ist noch aktiv. Im Abstand von 3 bis 5 Minuten bildet sich eine 20 m hohe Fontäne. Interessant sind neben den Geysiren auch die vielen anderen heißen Quellen, die in der unmittelbaren Umgebung liegen.


Die Isländer hielten ihre Versammlungen an einem geologisch sehr eindrucksvollen Ort ab, denn die Allmännerschlucht ist im weiteren Sinne die Grenze zwischen Europa und Amerika. Genau durch das Tal verläuft die Grenze zwischen der Eurasischen und Amerikanischen Krustenplatte. Vor etwa 9000 Jahren war hier statt des Tals eine Lavaebene zu finden.
Durch die Bewegung der Krustenplatten bildeten sich Risse und ein Teil der Ebene begann langsam, sich abzusenken. Im Laufe der Jahrhunderte sank das gesamte Tal als Grabenbruch immer weiter ein. Die Bruchstrukturen sind im Bereich der Allmännerschlucht und am östlichen Ufer des Sees besonders deutlich zu erkennen. Die Platten bewegen sich auch heute noch mit einer Geschwindigkeit von etwa 1-2 cm pro Jahr auseinander.

Fortsetzung folgt und wie immer zum Vergrößern der Bilder, einfach anklicken!
Kategorien:Europa, Fotografie, Island, Landschaftsfotografie, Reisen
Das sind ja faszinierende „Naturwunder“ mit aktiver Erde …
LikeGefällt 1 Person
Vielen Dank Steinegarten 😊 ich war schon fasziniert und zugleich auch sehr beeindruckt, was „Mutter Natur“ so alles kann.
Liebe Grüße und dir noch einen schönen Abend,
Roland
LikeGefällt 1 Person
Hoch Roland, Du machst mich immer neugieriger. Wahrscheinlich werde ich im Februar Deinen Spuren …. So einiges von Dir gezeigten steht wohl auch bei uns auf dem Plan…
Liebe Grüße Hedwig
LikeLike
Na das ist doch schön 😊 Da hast du ja schon mal einen Ausblick, was eventuell auf dich zukommen könnte.
Liebe Grüße,
Roland
LikeGefällt 1 Person
Hattest du ein besonderes Gefühl, als du an dieser Allmännerschlucht gestanden bist? Da wo sich die alte und die neue Welt teilen?
VG
Christa
LikeGefällt 1 Person
Oh ja, das war schon ein besonderes und zugleich auch beeindruckendes Gefühl. Wenn man sich vorstellt, man steht da auf einer „Eierschale“, dessen Riß sich immer weiter ausdehnt.
Liebe Grüße,
Roland
LikeGefällt 2 Personen
Das kann ich mir sehr gut vorstellen, dass du in der Allmännerschlucht ein beeindruckendes Gefühl hattest – mit dem einen Fuß quasi in Amerika und mit dem anderen in Europa.
LikeGefällt 1 Person
Zweifellos eine Reise, die unvergessliche Erinnerungen hinterlassen hat.
LikeGefällt 1 Person
Das war sie, wenn man sich vorstellt, man steht auf einer „Eierschale“, deren Riß sich immer weiter ausdehnt.
Liebe Grüße,
Roland
LikeGefällt 1 Person
Dieses Land ist, so wie es sich hier liest und an den tollen Fotos zu erkennen ist, offensichtlich ein ganz besonderes Erlebnis zu erkunden, lieber Roland. Bin extrem beeindruckt von den Kräften der Natur, auch aus dem Inneren unserer Mutter Erde und den Aktivitäten der Erdplatten dort!!!
Nachdem mich letzte Woche auch noch der Coronavirus Schachmatt setzte, geht’s zum Glück wieder aufwärts und ich konnte deinen Beitrag deshalb nun so richtig genießen. 😊
Liebe Grüße, Hanne
LikeGefällt 1 Person
Vielen lieben Dank Hanne 😊 Es waren schon beeindruckende Momente, die ich da erleben durfte. Vor allem, man steht da auf einer „Eierschale“, die sich ständig weiter auseinander bewegt. Irgendwie unglaublich.
Liebe Grüße und dir weiterhin gute Besserung, auf das du bald wieder gesund wirst,
Roland
LikeGefällt 1 Person
wow ein großartiger Wasserfall ! sehr imposant
LikeGefällt 1 Person
Vielen Dank Manni, dass war er. Ich stand davor und konnte nur noch staunen.
Liebe Grüße,
Roland
LikeGefällt 1 Person
Hallo Roland, beeindruckende Bilder. Die Wasserfälle und Geysire dort müssen ja fantastisch sein. LG
LikeGefällt 1 Person
Das waren sie Wolfgang. Ich stand davor und konnte nur noch staunen.
Liebe Grüße,
Roland
LikeGefällt 1 Person