Die Woche hatte meine Frau einen Termin in Erlangen. Während sie ihrem Termin absolvierte, machte ich einen Spaziergang durch den Erlanger Schlossgarten. Von dort habe ich euch ein paar Bilder und etwas Geschichte mitgebracht.
Der Schlossgarten in Erlangen gilt als eine der ersten barocken Gartenanlagen Frankens. In dem seit 1849 für die allgemeine Bevölkerung zugänglichen Garten findet alljährlich mit dem Schlossgartenfest der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg das größte Gartenfest Europas statt.
Die Anlage wurde symmetrisch zur Mittelachse angelegt, die durch den Hugenottenbrunnen, das Reiterstandbild und das nicht mehr vorhandene Heckentheater betont wurde. An einen großen, von Schloss, Orangerie und Konkordienkirche eingerahmten Platz schlossen sich die Gartenanlagen mit den für die Zeit typischen Zierbeeten, Gehölzgruppen und Rasenflächen an. Neben dem Lustgarten mit seinen zahlreichen Skulpturen und Springbrunnen gab es einen Küchengarten, einen Heilkräutergarten, einen Obstgarten, einen Naturgarten und eine Fasanerie. Außerhalb der Schlossgartenmauern setzte sich der Garten mit drei als Sichtachsen in den Wald geschlagenen Alleen fort.
Hugenottenbrunnen, der 1706 von dem Bayreuther Hofbildhauer Elias Räntz geschaffene Hugenottenbrunnen stellt in einem ovalen Brunnenbecken (29×19,5 m) einen kegelförmigen Felsenberg dar, der in drei Ebenen aufgeteilt ist. Auf der untersten Ebene sind vornehme Hugenottenfamilien dargestellt, darüber antike Gottheiten und ganz oben Markgraf Christian Ernst.
Reiterstandbild, das Reiterstandbild des Markgrafen Christian Ernst blieb aus statischen Gründen unvollendet. Während die Sockelarchitektur von dem Architekten Paul Decker entworfen wurde, schuf der Bildhauer Elias Räntz das Reiterstandbild in den Jahren 1711/12 aus einem einzigen Sandsteinblock aus den Steinbrüchen des Burgbergs. Das Denkmal erinnert an die Teilnahme des Markgrafen an den Türkenkriegen und zeigt ihn auf dem Pferd in voller Rüstung. Unter ihm liegen ein Türke sowie Invidia, die Personifikation des Neids.
Schrebersäule, die Säule erinnert an Johann Christian von Schreber (1739–1810), der ab 1770 als Professor für Botanik an der Erlanger Universität lehrte. Er war Begründer und Direktor des 1826 an seinen heutigen Platz im nördlichen Teil des Schlossgartens verlegten Botanischen Gartens; auf seine Initiative geht außerdem die Umgestaltung des Schlossgartens in einen englischen Landschaftsgarten zurück. Die Gedenksäule wurde 1810 von seiner Witwe gestiftet und nach der Verlegung des Botanischen Gartens und einer Restaurierung 1827 an ihrem heutigen Standort im Schlossgarten wieder aufgestellt.
Delphinbrünnlein, anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Friedrich-Alexander-Universität im Jahre 1843 wurde als Schlusspunkt der barocken Mittelachse das Delphinbrünnlein errichtet. Ursprünglich bestand dieser Brunnen nur aus einem Brunnenbecken sowie einem einfachen Rohr, aus dem die Fontäne entsprang. Erst 1914 wurde von dem Bildhauer Heinrich Mantel Junior der auf einem Delphin reitende, hornblasende Putto errichtet, der durch sein Reittier sowie das heranfließende, fruchtbringende Wasser ein neues, glückliches Zeitalter ankündigt. Er ist eine Kopie einer verschollenen Brunnenfigur, welche von Elias Ränz für das markgräfliche Schlossgut Mon Plaisir geschaffen wurde.
Rückert-Brunnen, an der Stelle des Vögelbrünnleins schuf der Bildhauer Johann Baptist Mantel im Jahre 1904 nach dem Entwurf von Theodor Fischer den Rückert-Brunnen. Der in gedrungenem Jugendstil gestaltete Brunnen ist dem Dichter Friedrich Rückert gewidmet, der zwischen 1826 und 1841 in Erlangen an der Friedrich-Alexander-Universität als Professor für orientalische Sprachen wirkte. In dieser Zeit verfasste er mit Die Weisheit des Brahmanen eines seiner erfolgreichsten Werke, aus dem ein Vers als Inschrift in den Brunnen eingearbeitet wurde:
„JE MEHR DIE LIEBE
GIBT JE MEHR EMPFÄNGT
SIE WIEDER. DARUM VERSIE-
GEN NIE DES ECHTEN DICH-
TERS LIEDER. WIE SICH DER
ERDSCHOSS NIE ERSCHÖPFT
AN LUST UND GLÜCK. DENN
ALLES WAS ER GIBT FLIESST
AUCH IN IHN ZURÜCK“
Friedrich Rückert
Gefallenendenkmal, zu Ehren der im Ersten Weltkrieg gefallenen Universitätsangehörigen wurde das von dem Bildhauer Eduard Beyrer geschaffene Denkmal am 1. Juli 1930 der Öffentlichkeit übergeben. Es stellte einen sitzenden gefesselten Soldaten mit Stahlhelm auf einem Felsblock dar, der in der Hand ein zerbrochenes Schwert hält. Die Inschrift „Allen Gewalten zum Trutz sich erhalten“ zeugt von dem als Diktat empfundenen Vertrag von Versailles.
Im November 1946 wurde die Kriegerfigur auf Befehl der amerikanischen Militärregierung beseitigt. Übrig blieben nur die 8 Steinblöcke mit 384 Namen sowie das Podest.
Ich hoffe, mein kleiner Rundgang durch den Erlanger Schlossgarten hat euch gefallen und wünsche euch an dieser Stelle schon mal ein schönes Wochenende.
P.S. die Texte zu den Bildern habe ich aus Wikipedia
Kategorien:Landschaftsfotografie
Tolle Bilder!
hab dort viele schöne Jahre verbracht – Vorlesungspausen, Mittagspausen etc.
Liebe Grüße,
Nanni
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Vielen Dank Nanni 😊
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Ein sehr schöner und interessanter Rundgang. Danke fürs zeigen.
Schönen Sonntag und viele Grüße Traudl
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Vielen lieben Dank Traudl 😊
Liebe Grüße und auch dir einen schönen Abend und schönen Sonntag
Roland
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Ein sehr schöner Rundgang und dass dort das größte Gartenfest Europas jährlich stattfindet, wusste ich auch noch nicht
LG Andrea
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Vielen lieben Dank Andrea 😊 Ich hatte zwar schon von dem Gartenfest gehört, aber dass es das größte sein soll, wusste ich auch nicht.
Liebe Grüße, Roland
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Ein schöner Rundgang, auf den Du uns mitgenommen hast. Vielen Dank dafür. LG Marie
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Vielen Dank Marie, hat mir auch Freude bereitet ihn zu erstellen 😊
Liebe Grüße, Roland
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Du bist ein guter Reiseführer!
VG
Christa
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Vielen Dank Christa 😊
LG Roland
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Ich habe diesen Rundgang sehr genossen. Danke fürs Mitnehmen, lieber Roland.
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende!
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Vielen lieben Dank Martha 😊
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sehr schöner Rundgang !! Manni
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Danke Manni 😊
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Vielen Dank für diesen schönen Rundgang durch den Schlossgarten.
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Gerne Rudi 😊
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