Eine Sache, die ich immer schon mal machen wollte, war das Emaillieren. Leider hatte ich nie die Gelegenheit dazu. Bis ich neulich von einer Bekannten aufmerksam gemacht wurde, dass sie einen Kurs zum Thema Emaillieren geben würde. Wow, war ich begeistert. Natürlich hatte ich mich sofort angemeldet 😃
Gestern war es dann soweit. Um nicht ganz so unwissend da zu stehen, hatte ich mich im Internet etwas schlau gemacht.
Was ist eigentlich Email und was passiert da genau während der Bearbeitung?
Das Email bezeichnet eine Masse aus anorganischer Zusammensetzung, meist bestehend aus Oxiden und Silikaten, welche durch Schmelzen oder Fritten, was einen kurz vor der Vollendung abgebrochener Schmelzvorgang bedeutet, in glasig erstarrten Form hergestellt wird. Diese Masse wird in einer oder mehreren Schichten auf den Träger aufgebracht und bei hoher Temperatur (800°C- 900°C) und kurzer Brenndauer geschmolzen.
Die ältesten Funde von Emailarbeiten sind ca. 3500 Jahre alt. Sie wurden in Zypern als Grabbeigabe gefunden. Auch die Ägypter kannten bereits Emailarbeiten, sei es jetzt auf Gold oder Eisen. Selbst die „alten“ Kelten vor 2500 Jahren kannten die Emailtechnik. Im Mittelalter wurde Email im Rahmen der Goldschmiedekunst eingesetzt.
Jetzt aber weg von Geschichte und chemischen Zusammensetzung und zurück zu unserem Kurs.
Sandra, unsere Kursleiterin, erklärte uns zu Beginn sehr anschaulich um was es beim Emaillieren geht und was, so hofften wir alle, zum Schluß rauskommen sollte.
Beim Anblick des Rohlings stellte sich für mich die Frage, welche Farben sollte ich verwenden und sollte ich irgend ein Muster einarbeiten? Ich muss gestehen, ich bin nicht der „Spezialist“ für Farbkombinationen oder Muster. Aber dank Sandras Unterstützung, waren die Farben schnell gefunden und auch ein etwaiges Muster. Eines hatte ich gleich zu Beginn des Kurses gelernt: Im Vorfeld Gedanken machen über mögliche Farben und Muster 😉
Aber ich denke, es wird noch weitere Kurse geben, sei es Anfänger- oder Fortgeschrittenenkurse und dafür wird es eine intensiverer Vorbereitung geben.
Zurück zum Kurs. Ich hatte mich für zwei Blautöne, ein Aubergine- und ein Weißton entschieden.

die Materialien
Wie auf dem Bild zu sehen ist, handelt es sich um ein feines Pulver, das mit Wasser etwas verdünnt und einem kleinen Pinsel auf den Rohling aufgetragen wird. Dabei sollte man beachten, dass die zu füllende Bereiche leicht „überfüllt“ werden müssen. Zu Anfang sieht es etwas komisch aus, wenn man aber nach dem ersten Brennen sieht was passiert, wird man verstehen, warum es „überfüllt“ sein muss.
Nach dem „Befüllen“ sieht der Ring doch irgendwie komisch aus oder? 😉 Aber es sollte so sein. Man darf sich nicht durch die kleinen „Materialberge“ irritieren lassen. Sobald das erste Brennen abgeschlossen ist, ist von den „Materialbergen“ nichts mehr zu sehen, nur noch halb gefüllte Vertiefungen.
Nach dem Abkühlen kam das erste „wow“. Aus den kleinen Pulverhäufchen war eine glasartige Oberfläche geworden. Nur waren, wie bereits durch Sandra erwähnt, die Vertiefungen im Ring meistens nur halb gefüllt. Also wieder zurück zum Werktisch, die Vertiefungen erneut befüllen und wieder zum Brennen in den Ofen. Das ganze haben wir dann insgesamt drei mal gemacht, bis alle Vertiefungen komplett ausgefüllt waren.
Im nächsten Schritt galt es die Ringoberfläche mit einer kleinen Feile, Schmirgelpapier und Wasser so zu bearbeiten, dass die Ringstruktur wieder zum Vorschein kommt. Das überschüssige Glasmaterial musste abgetragen werden. Reine Handarbeit, ehrlich, hätte mir gewünscht, es hätte eine Maschine dafür gegeben. Aber wenn man sieht, wie die Schönheit des Rings und der Farben so langsam hervorkommen, dann fängt auch das Feilen und Schmirgeln an Spaß zu machen 😉
Irgendwann sah der Ring dann mal fertig aus. Ein prüfender Blick von Sandra und ein paar kleine Nachbesserungen, dann war es geschafft. Jetzt musste er nur noch poliert werden.
Und dann, nach stundenlanger Arbeit (😉) war es geschafft, der Ring war fertig und ich auch ein bißchen stolz.
Ich hoffe auf weitere Kurse, die ich in dieser Richtung machen kann.
Danke auch an Sandra von einzigartiger-schmuck.de es war ein toller Tag, gerne würde ich mal wieder einen Kurs bei dir belegen. Ich hätte auch schon eine Idee 😉
Kategorien:Dies und Das
Eine Papier-Liste nicht wirklich. Es ist so mehr eine Liste im Kopf, die ich schon seit Jahren mit mir herum trage. Mal wird ein Punkt gestrichen, weil es einfach nicht mehr möglich ist, mal kommen auch neue Punkte dazu. Aber es ist immer wieder schön, wenn sich ein Punkt erfüllen lässt.
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Toll. Mich würde das Töpfern reizen
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Das ist auch noch so ein Punkt der auf meiner “to do list” steht, aber relativ weit unten 😉
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Du hast eine to do Liste? Find ich gut
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