Gedenkstein für ein Hügelgrab der Späthallstattzeit in Kriegenbrunn

Wie dem ein oder anderen, durch meine zahlreichen Wanderungen und Radtouren  durch den Sebalder und Lorenzer Reichswald bekannt sein dürfte, interessiere und engagiere ich mich für den Erhalt der Flurdenkmale und Gedenksteine im Großraum Erlangen/Nürnberg, von denen es nur schon allein im Sebalder Reichswald an die 80 Stück gibt. Wer sich näher dafür interessiert, kann sich mein Büchlein  „Flurdenkmale und Gedenksteine im Sebalder Reichswald“ gerne als PDF-Datei herunter laden.

Vor ein paar Wochen hatte ich dann von meinem Fahrradfreund Martin erfahren, dass es einen Gedenkstein zu einem Sippengrab in der Nähe von Erlangen/Kriegenbrunn geben soll. Das weckte natürlich bei mir die Neugierde, den wollte ich mir anschauen und in meiner persönlichen Sammlung dokumentieren. Es zeigte sich sehr schnell, dass die Suche nicht so einfach werden sollte. Erste Internet-Recherchen ergaben nämlich, dass es so gut wie keine Informationen zu diesem Gedenkstein gab, lediglich zwei Bilder konnte ich finden. Aber von einer möglichen Position, keine Spur. Also machte ich mich bei meiner ersten Erkundungstour auf nach Kriegenbrunn, um mich bei Einwohner zu erkundigen, ob sie diesen Gedenkstein kennen würden und wo er denn zu finden wäre. Ich muss sagen, das Ergebnis war sehr spärlich. Aber ich hatte zumindest einen Hinweis: „der Gedenkstein ist in dem Wäldchen an der Kriegenbrunner Schleuse“. Nach längerer Suche, leider ohne Erfolg, musste ich meinen Rückweg wieder antreten.

Weitere Recherchen von Martin ergaben dann eine relativ genaue Position der archäologischen Fundstelle. Also wieder nach Kriegenbrunn, genauer gesagt, in das Waldstück „Krähenholz“. Auch diese Suche musste leider ohne Erfolg abgebrochen werden, auch Freund Martin suchte ohne Erfolg. Wie sich herausstellte waren die Informationen für die Ausgrabungsstelle des Sippengrabes, nicht aber zum Gedenkstein.

Einige Tage darauf, ich wartete noch auf neue Informationen zur Position, bekam ich eine Info von Martin, er hätte den Gedenkstein gefunden. Er hatte seinerseits Kriegenbrunner  Freunde befragt, die ihm wichtige Hinweise gaben. Voller Freude unterbrach ich meine aktuelle Radtour und machte mich sofort auf den Weg zur Kriegenbrunner Schleuse, ins „Krähenholz“. Und siehe da, etwas abseits vom Weg, durchs Unterholz, tauchte der Baum mit dem davor stehenden Gedenkstein auf. Was für eine Freude, nach so langer Zeit und gemeinschaftlicher Suche konnte ich den Stein in Augenschein nehmen. Schade eigentlich, dass es zu solch einem interessanten Gedenkstein keine Hinweisschilder gibt. Früher soll es wohl mal welche gegeben haben, davon ist heute nichts mehr zu sehen.

Laut Ausgrabungsbericht (liegt mir als PDF-File vor) von Herrn Studienprofessor Hermann Hornung aus dem Jahre 1931, handelt es sich um ein Hügelgrab der Späthallstattzeit.

Auszug aus dem Dokument, welches als Original im Stadtmuseum Erlangen zu sehen ist:

„Am 20. März 1930 wurden von Hauptlehrer Konrad in Kriegenbrunn Scherben, Bronzefunde und Skelettreste eingeliefert, die er von einem Grabhügel geborgen hatte. Die Besichtigung ergab: im Regnitzwald, U.A. Krähenholz, Plan Nr. 681 befand sich ein einzelner Grabhügel mit einem Durchmesser von 11m in Nord-Süd- und Ost-West-Richtung, 1,00 bis 1,20 m hoch. Die Örtlichkeit liegt auf der Niederterrasse der Regnitz, gegenüber von Eltersdorf. Der Untergrund ist Burgsandstein, Kemper mit dem üblichen durchziehenden Keuperletten. Die Umgebung trägt eine dürftige Walddecke, Föhrenwald.“

Die diversen Funde, die bei den Ausgrabungen gemacht wurden, wie z.B. Armringe, Ohrringe, Schnallen sind in der Ausstellung „Rundgang Stadtgeschichte“ im Stadtmuseum Erlangen zu sehen.

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Noch ein Hinweis: die von mir erstellten Links beziehen sich auf meine eigenen Seiten bzw. wurden von mir geprüft.

 

 



Kategorien:Landschaftsfotografie

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