Der Irrhain ist ein Kulturdenkmal, sowie ein Naturdenkmal. Seit dem Waldherrnverlaß von 1681 hat der Blumenorden das Recht, den Irrhain bei Kraftshof als Versammlungsort zu nutzen.
1644 wurde der Pegnesische Blumenorden gegründet: eine Gesellschaft zur Pflege von Sprache und Dichtung. Die ersten Mitglieder trafen sich in den Pegnitzauen und wählten sich Blumen als Erkennungszeichen; daher der Name.
Aus ihrem ersten Versammlungsort, dem Poetenwäldchen bei der Großweidenmühle, wurden sie durch einen Zaun ausgesperrt. 1676 wichen sie hierher aus.
Der Irrhain wurde angelegt als ein Ort, den Dichter zum Meditieren aufsuchten – ein Abbild der Verworrenheit der Welt.
Ursprünglich hatte jedes Mitglied des Ordens das Recht, eine Laubhütte im Irrhain zu bauen. Davon übriggebliebene ist die Gesellschaftshütte zum dritten Mal erneuert 1992.
So beliebt der Irrhain in früheren Jahren als Veranstaltungsort für den Pegnesischen Orden und die Bevölkerung war, wurde er im Jahre 2008 trotzdem durch das Forstamt für Veranstaltungen geschlossen.
Das Vorkommen des seltenen Eremit-Käfers lässt aufgrund der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU das Entfernen von Totholz sowie einen Baumschnitt nicht mehr zu, sodass unter anderem das Irrhainfest nicht mehr stattfinden kann.
Der Irrhain ist ein Beispiel für den ursprünglichen Zustand des Reichswaldes. Er ist – dank dem Blumenorden – von jeder Nutzung forstwirtschaftlicher Art schon so lange ausgenommen, dass sich darin eine vielgestaltiges Zusammenleben ausbilden konnte. Zum Schutz der Natur darf man sich nicht abseits der Wege aufhalten. Zu den Besonderheiten des Tierlebens im Irrhain zählen der Mittelspecht und der Eremitenkäfer. Ihnen zuliebe werden hohl Bäume nicht gefällt, morsche Äste nicht abgesägt. Das Betreten des Irrhains erfolgt auf eigene Gefahr.
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Kategorien:Outdoor-Aktivität, Wanderungen
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